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Anlar - Das Webmagazin für Frankfurt & Rhein-Main

Mittwoch, Juli 30, 2008

Coaching gegen das "Schlechte Gewissen"

Eigentlich waren ein Kollege und ich mit einer gemeinsamen Freundin verabredet - diese wollte mit uns dringend in einen dieser Szene-After-Work-Location -, doch das Wetter war zu toll, um mit Möchtegernbanker und "Ich-versuch-mich-hoch-zu-ficken"-Assistentinnen zu verbringen.

Schon am Mittag machte ich der gemeinsamen Freundin mit einer kleinen Notlüge klar, dass ich mit ihr die besagte Location nicht aufsuchen werde. Ich glaube, ich erzählte ihr was von Meetings und Geschäftsessen.

Ein wenig später kam dann der besagte Kollege zu mir und wollte wissen, warum ich abgesagt habe. Ihm erzählte ich die Wahrheit (keine Lust auf die Location, Personen und der gemeinsamen Freundin).

Eigentlich hatte er auch keine Lust und so überredete ich ihn auch abzusagen.

Die Krawatte und der Anzug waren in der Zwischenzeit dem T-Shirt und den Shorts gewichen, und seit dem ersten Äppler plagten meinem Kollegen das schlechte Gewissen:

"Mensch, was ist denn los? Du ziehst ein Gesicht, wie sonstwas..."
"Ach, ich hätten icht absagen sollen. Ich hab kein gutes Gefühl dabei"
"Mann, du bist einfach zu gut für diese Welt - trink noch ein Äppler und es wird dir besser gehen"
"Nein, ein Äppler ist nicht die Lösung. Ich kann so was einfach nicht durchziehen..."
"Hey, du hast schon gelogen, jetzt ziehst du es durch. Außerdem, wir sitzen am Main, trinken Äppler und fast jedes Mädel hat entweder zurück gegrüßt oder gelächelt. Was willst du mehr?"
"Na ja... kein schlechtes Gewissen haben!"
"Du bist wirklich zu gut für diese Welt! Ich werde dich ein paar Mal coachen und zeigen, wie man ohne mit der Wimpern zu zucken, lügt... aber bevor es soweit ist, holst du noch ein Äppler!"

Ich nehme auch weitere Aufträge an!