Wichtiges

Anlar - Das Webmagazin für Frankfurt & Rhein-Main

Dienstag, Oktober 03, 2006

Havarie in der Tiefgarage

Meine Schwester hat sich extra den 02/10 frei genommen um, wie sie so schön sagt, die "Frankfurter Wirtschaft anzukurbeln".

Am Montag ging es dann auch gleich zum Hessen-Center. Nach dem Einkauf wieder zurück in die Tiefgarage zum Auto (produziert von einen ital. Premiumautohersteller mit einer sportlichen Vergangenheit -Namen will ich nicht nennen, nicht dass es Ärger droht) und auf einmal ging nichts: Erst streikte die Zentralverriegelung, dann ein kurzes Auflackern der Kontrollleuchten und der Anlasser gab auch kein Ton von sich.

Die Fehlerquelle wurde auch gleich lokalisiert: das Handyladegerät war noch im Zigarettenanzünder. Dieser muss die komplette Bordelektronik lahm gelegt haben, denn vor dem kapitulieren der Elektronik ist noch kurz ein Symbol aufgeleuchtet: laut Handbuch "Probleme mit der Bordelektronik". OK, nicht mein Fach. Ein altes Auto mit Vergaser und Handkurbel wäre kein Problem gewesen. Handy raus geholt und ADAC angerufen.

Eine Stunde später war der "nette" Herr vom ADAC vor Ort. Er macht ein paar Messungen und stellt fest, dass die Batterie hinüber ist, gibt Starthilfe und verschwindet. 15 Minuten später steht das Auto wieder, immer noch in der Tiefgarage vom Hessen-Center.

ADAC zum zweiten Mal angerufen. Wieder der gleiche "nette" Herr. Vom Lämpchen, der Bordelektronik erzählt und ihn darauf hingewiesen, dass das Auto von selber ausgegangen ist.

Wieder ein Versuch mit der Starthilfe. Zwei Meter gefahren, wieder ist der Motor ausgegangen. Und nochmals das gleiche Spiel: wieder Starthilfe, zwei Meter gefahren und wieder aus. Nach ein paar Minuten diskutieren haben wir ihn dazu gebracht uns in die nächste Werkstatt vom oben genannten ital. Premiumhersteller zu begleiten.

Noch auf der Fahrt in die Werkstatt hat meine Schwester dort angerufen:
"Hallo, ich habe Probleme mit meinem Auto. Ich brauche das Auto heute noch dringend und wollte fragen wie lange die Werkstatt heute offen hat."
"Kein Problem, die Werkstatt hat bis 18,00 Uhr auf."

Um 16,25 Uhr standen wir vor der Werkstatt:
"Hallo, wir haben ein Problem mit dem Auto."
"Hmmm... am besten Sie reden mit den Meister. Da sitzt er..."

"Ihr Kollege hat uns zu Ihnen geschickt. Wir haben Probleme mit dem Auto."
"Da können wir nichts machen. Die Werkstatt hat um 16,30 Uhr zu gemacht."
"Wie, zu? Wir haben extra vor 30 Minuten angerufen! Die Dame am Telefon hat gesagt, dass die Werkstatt bis 18,00 Uhr auf hat!"
"Ich schaue mal ob jemand noch da ist."

Fünf Minuten später war der Meister zurück.

"Keine Chance, alle weg!"
"Was ist dass denn? Wir vertrauen der Dame am Telefon und fahren extra hier her. Und jetzt die Show hier?"
"Kann Ihnen jetzt auch nicht weiterhelfen. Sie können das Auto hier lassen und am Mittwoch abholen!"

Zum Glück war mein Mechaniker, der an meiner alten Kiste schraubt, nur ca. 300 Meter weiter weg. Kurz rüber gelaufen: Perfekt, er hatte noch auf. Eine Batterie geholt und gehofft, dass die Kiste von meiner Schwester anspringt. Die Kiste ist auf Anhieb angesprungen und die Kontrollleuchten haben auch kein Fehler mehr angezeigt.

Zu der anderen Werkstatt gefahren. Der Mechaniker hat sich das Auto angeschaut und ist gleich losgefahren um eine neue Batterie zu besorgen.

In der Zwischenzeit bin ich wieder zurück zum italienischen Premiumhersteller (so nennen sie sich mittlerweile):

"Wo ist der Abteilungsleiter?"
"Schon weg..."
"Eine Frage: Was soll das? Wir rufen extra hier an, man gibt uns Auskunft, dass es kein Problem sei und die Werkstatt bis 18,00 Uhr auf hat. Wir kommen hier an und dann sagen Sie uns, dass nichts mehr möglich ist!"
"Ja, wir wissen, dass es Probleme mit der Auskunft gibt!"
"Das bringt uns jetzt aber ziemlich wenig! Ich weiß, dass Sie auch nichts dafür können, aber XXXX (ital. Premiumhersteller) sollte mal mehr für den Service tun. Ein Auto ist leicht verkauft, aber Kunden bindet man mit einen guten Service und das was Sie hier liefern ist wohl das Letzte!"
"Hier ist die Nummer vom Abteilungsleiter, rufen Sie bitte dort an und beschweren Sie sich. Ich kann Ihnen nicht weiter helfen."

Morgen darf sich der Abteilungsleiter schon auf mein Anruf freuen. Ich bin heute noch geladen und die XXXX-Zentrale bekommt auch noch ein Brief (auch wenn es nicht viel bringen wird)...